Singener Geschichte
Singen ist der zweitälteste Ort im Enzkreis. Im Jahr 769 wurde er im Codex des ehemaligen Klosters Lorsch bei Worms erstmals erwähnt. Die Geschichte des Ortsteils reicht jedoch viel weiter zurück. Bereits 500 Jahre vor den Römern bestanden im Remchinger Gemeindegebiet keltische Siedlungen, von denen sich aber oft nur noch zufällig Spuren finden. So fand man 1949 im Zuge der Verbreiterung und Tieferlegung der Singener Bergstraße am damaligen Ortsrand drei Gräber aus keltischer Zeit, genauer aus dem 4./3. Jh. v. Chr.
Erste Erwähnungen und frühe Geschichte
Ein gewisser Ricger aus "Sigincheim" stiftete dem Kloster Lorsch ein paar Grundstücke, eine Wiese und einen Wald in der Hoffnung, Fürbitte für sein Seelenheil zu bekommen. Erst 1304 wurde das Geschlecht der Remchinger wieder in einer Schenkungsurkunde erwähnt. 1650 stirbt das Geschlecht schließlich aus. 1793 wurde das erste Schulhaus in Singen gebaut, das zuletzt als Rathaus der Ortsverwaltung diente und seit dem Umzug ins gemeinsame Rathaus im Jahr 2020 leer steht. Mit der Inbetriebnahme der Bahnstrecke im Jahr 1861 verlor Singen seinen landwirtschaftlich geprägten Charakter und wurde Arbeiterwohngemeinde, denn die Singener konnten nun nach Pforzheim und Karlsruhe zur Arbeit fahren. Besonderen Besuch erhielt der Ort 1888, als Bertha Benz mit dem von ihrem Mann erfundenen Motorwagen auf dem Weg nach Pforzheim durch Singen fuhr.
Singen entwickelt sich
1892 wurde der Zweckverband für die Wasserversorgung der Gemeinden des Hügellandes zwischen Alb und Pfinz gegründet. Das erste Wasserpumpwerk wurde neben der Singener Mühle errichtet. 1909 wurde die Gemeinde an das Telefonnetz angeschlossen, 1919 folgte das Stromversorgungsnetz. Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1928 ins Leben gerufen. 1934 wurde die Umgehungsstraße fertiggestellt, die die Marktstraße entlasten sollte. Die Bergschule wurde im Mai 1969 eingeweiht, zwei Jahre später wurde das Hallenbad in Betrieb genommen. Die dazugehörige Turnhalle stand auch den Vereinen zur Verfügung. Zum ersten Januar 1973 fusionierten die Gemeinden Wilferdingen und Singen.
Ein historischer Rundgang mit 19 Stationen macht die Singener Geschichte bis heute lebendig. Dank dem Engagement vieler Freiwilliger und der Förderung zahlreicher Sponsoren wurde die Route 2019 zum 1250-jährigen Jubiläum des Ortsteils entwickelt. Der Rundgang beginnt am Narrenplätzle. Hier finden Sie die Stationen auch online www.singen1250.de.