AFUSOFT Kommunikationstechnik GmbH

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AFUSOFT Kommunikationstechnik GmbH baut und betreibt Sicherheitssysteme zur Überwachung von Nutzfahrzeugen und Liegenschaften in ganz Europa, Nordafrika, Russland und dem Nahen Osten. Große Speditionen für wertvolle und kritische Güter gehören genau so zu den Kunden wie Landes- und Bundesbehörden und selbst Yacht-Charterunternehmen. Als einziges europäisches Unternehmen dieser Art bietet AFUSOFT direkte Satellitenkommunikation, Mobilfunksysteme und Übertragung über Sondersysteme wie TETRA und Truppenfunk.

Preisgekröntes Kontrollsystem der Firma Afusoft

Das Unternehmen hat eine Anwendung zur Kontrolle von sicherheitsrelevanten Transporten entwickelt.

Was haben eine Luxus-Yacht im Mittelmeer und ein Lastwagen mit wertvoller Fracht mitten in Russland gemeinsam? Sie werden von einem mobilen Sicherheitssystem überwacht, das die Wilferdinger Firma Afusoft entwickelt hat. Firmengründer Erich Franke erhielt dafür gestern Abend auf der Informationstechnik-Leitmesse Systems in München den baden-württembergischen Regionalpreis im Rahmen des internationalen Satellitennavigations-Wettbewerbs.

Bei der European Satellite Navigation Competition werden Projekte und Produkte aus dem Bereich der Satellitennavigation ausgezeichnet. Die IHK Reutlingen hat diesen Wettbewerb zum zweiten Mal für das Land Baden-Württemberg organisiert. Eine Fachjury hatte die insgesamt 45 baden-württembergischen Vorschläge bewertet.

Roswitha und Erich Franke, die Chefs der Firma Afusoft Kommunikationstechnik, haben das preisgekrönte mobile Sicherheitssystem entwickelt.

"Die Überwachung hat in gewisser Weise schon ein bisschen etwas von James Bond", räumt Franke ein. "Durch mehrfache Verschlüsselung gesichert, lassen sich die Positionen über das Internet abfragen oder die Information auf ein Handy weiterleiten", erläutert Franke. "Etwa wenn die Luxus-Yacht ohne Wissen des Eigentümers den Hafen verlässt oder der Lastwagen plötzlich von der geplanten Route abweicht."

Franke kommt aus der militärischen Nachrichtentechnik und war früher bei SEL in Mannheim tätig. Er kennt sich aus mit der Verschlüsselung von Funksignalen und Satellitennavigation. Mit seiner Firma Afusoft ist er seit der Freischaltung des GPS-Funksignals für die zivile Nutzung im Jahr 2000 selbstständig. Die "Garagenfirma" hat sich zu einem kleinen mittelständischen Unternehmen mit acht Mitarbeitern gemausert. Herkömmliche Sicherungssysteme registrierten lediglich, dass die mit einem Funk-Etikett versehene Ware irgendwann ein Lesegerät passierte. Nutzen jedoch Diebe Schlupflöcher oder brechen ins Lager ein, bleibt der Verlust zunächst unbemerkt. Satellitennavigationssysteme bestimmen zwar die aktuelle Position von Transportfahrzeugen oder Containern, in denen sich aber nicht zwingend die gestohlene Ladung befinden muss. Mobilfunknetze wiederum weisen immer noch Lücken auf: Der Handy-Alarm eines elektronischen Sicherungssystems an einem Lastwagen verhallt möglicherweise in einem Funkloch.

Geschickte Kombination

"In unserem System ergänzen sich Sender mit kurzer Funkreichweite, Mobilfunk und Satellitennavigation, die Schwächen der einzelnen Komponenten heben sich so auf", erklärt Franke. Neben hoher Zuverlässigkeit und Aktualität der Rückmeldung sehen die Wilferdinger Erfinder auch klare Kostenvorteile: Der bessere Schutz amortisiere sich mittelfristig über niedrigere Versicherungsprämien. Ein geringeres Risiko, hochwertige Prototypen zu verlieren oder dass Gefahrgut in falsche Hände gerät, lohne sich die Investition ohenhin. Afusoft will das neue System bis zum Frühjahr 2009 zur Marktreife bringen. Das Unternehmen greift dabei nach eigenen Angaben auf eine Reihe bestehender Anwendungen auf der Basis von Satellitennavigation zurück. So stamme das einheitliche Flottenmanagement der Winterdienste in Hessen von Afusoft. Es dokumentiere beispielsweise den Einsatz von Streusalz auf bestimmten Strecken.

Unterstützung für alle Teilnehmer

"Doch nicht nur der Sieger profitiert vom Wettbewerb", sagte Dr. Stefan Engelhard von der IHK Reulingen. Allen Teilnehmern wird bei der Umsetzung ihrer Ideen geholfen. Zwei Patentanwaltskanzleien unter-stützen die Teilnehmer beim Schutz ihres geistigen Eigentums. Dazu kommt Unterstützung bei der Erschließung von Finanzierungsquellen, der Marktbeobachtung und der Kontaktauf-nahme zu anderen laufenden Projekten. Die zwölf IHKs im Land kennen die richtigen Ansprechpartner und helfen mit Kontakten, erläutert Engelhard: "Wir wollen diese spannende Technologie nach vorne bringen und das Land Baden-Württemberg in diesem Zukunftsfeld gut positionieren."